- Bei Backpackern dauert es circa zwei Jahre, bis das Fernweh nach ihrer Rückkehr aufhört.
2. Wenn Du lange auf Reisen bist, solltest Du Dich schon VOR der Heimkehr darauf einstellen, dass vieles nicht mehr so sein wird, wie es vorher war: Freundschaften gehen kaputt, Partnerschaften sowieso und Pläne schief. Denn Du hast Dich verändert und passt eventuell nicht mehr in die Lücke, die Du vor der Reise ausgefüllt hast.
3. Du kannst gegen Dein Fernweh vor allem etwas tun, wenn Du einen Plan hast, hinter dem Du wirklich stehst, und ihm folgst: Zum Beispiel entscheidest Du Dich für eine Ausbildung im Medizinsektor, weil Du dadurch gute Chancen hast, in Dein Wunschland auszuwandern. Dann musst zwar mehrere Jahre durchhalten, aber Du hast ein Ziel vor Augen, auf das es sich lohnt, hinzuarbeiten. Oder aber Du gründest nun in Deiner Heimat das Unternehmen, das Du schon immer gründen wolltest. Oder Du gehst zurück in einen ganz normalen Job und schmiedest die nächsten Reisepläne, die Du Dir durch Deine Arbeit finanzieren kannst. Die Möglichkeiten, etwas gegen das Fernweh zu tun, sind so individuell wie Du selbst. Wichtig ist, dass es DEIN Plan ist und nicht der anderer FÜR Dich. Also nicht aus Mitleid beim Partner bleiben, obwohl Du am liebsten eine Working-Holiday-Tour durch Kanada machen würdest oder ein Studium beginnen, weil es die Eltern erwarten. So etwas geht immer schief.
4. Fernweh bedeutet auch den schmerzhaften Verlust der gewonnenen Freiheit während des Abenteuers „Reisen“. Setz Dich doch mal hin und mache Dir eine Liste: Was war gut auf Reisen, was wäre auf Dauer vielleicht nicht gut gegangen? Was ist gut in der Heimat und was schlecht? Oder anderes gefragt, warum bist Du überhaupt zurück gekommen?
5. Ok, wenn das Fernweh nicht aufhört, musst Du eben wieder gehen. Heißt ja nicht, dass Du nie wieder zurückkommen wirst. Und wenn doch? Auch das ist ok. Es ist Dein Leben. Manchmal braucht es aber auch nur mehrere Aufbrüche und Heimkehrten, bis das Fernweh aufhört und Du Dir in aller Ruhe ein Leben in der Heimat aufbauen kannst, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen.
6. Wird das Fernweh zu groß, siegt es irgendwann über die Angst – und wird zu Mut. Ohnehin solltest Du Dich nie von Menschen beraten lassen, die von Angst getrieben sind. Natürlich wird Dir jemand, der 40 Jahre lang am gleichen Ort gelebt hat, davon abraten, auf Weltreise zu gehen. Ihre/seine Angst darf aber nicht Deine Angst werden. Generell gilt: Berate Dich nur mit Menschen, die wissen, wovon sie sprechen, und rational denken.
7. Wird das Fernweh zu groß und musst Du wieder auf Reisen gehen, denk daran, ein paar Vorkehrungen zu treffen: Eine Reiseversicherung ist immer ein Muss. Die Wohnung samt Möbeln kannst Du leicht untervermieten – sofern der Eigentümer einverstanden ist. Bei der Post kannst Du einen Nachsendeauftrag einreichen, unter http://www.nachsendeauftrag-einrichten.de. So geht die Post zum Beispiel an Deine Eltern. Oder aber Du beauftragst eine Firma, dass sie sich professionell um Deine Briefe kümmert: www.homebase-postdienste.de
8. Fernweh? Bleib im Hier und Jetzt: Entweder hast Dich dazu entschieden, zu bleiben. Dann macht es keinen Sinn, in Gedanken dauernd in die Ferne zu schweifen. Oder Du planst, wieder zu gehen. Dann heißt es: konsequent die nächste Reise bzw. die Auswanderung vorbereiten.
9. Habe Mut: Nur weil Du vor der Weltreise Bäcker*in oder Biolog*in warst, heißt das nicht, dass Du den alten Beruf für immer ausüben muss. Oft hat man auf der Reise neue Impule bekommen und sich besser kennen gelernt. Zurück in der Heimat ist es wichtig, sich treu zu bleiben und Pläne zu verfolgen, die man im Ausland geschmiedet hat – auch wenn Eltern und Freunde den Kopf schütteln. In der Regel gewöhnen sie sich daran. Und dann verschwindet auch das Fernweh.
Mehr Tipps und 22 Geschichten von Travellern, die an der Kunst heimzukehren gewachsen sind, findest Du in „Wieder da und doch nicht hier“. Gegen Fernweh ist ein Buch geschrieben!
Oh wie schön ist Kanada 